Webflow Localisation - Multi Language in Webflow

Am 5. Oktober 2023 fand die Webflow-Konferenz statt, auf der viele neue Funktionen vorgestellt wurden, darunter das spannende Webflow-Lokalisierungs-Feature, welches native Mehrsprachigkeit in Webflow integriert. Webflow bietet nun eine umfassende Lösung zur Anpassung von Websites an ein globales Publikum, einschließlich Design, Übersetzung und SEO, alles aus einer Hand.

In diesem Artikel werde ich erklären, was Webflow-Lokalisierung bedeutet, wie sie funktioniert und wie du sie im Webflow Designer effektiv nutzen kannst.

Was macht die Webflow-Lokalisierung?

Lokalisierung bedeutet nicht nur, eine Website zu übersetzen. Es ermöglicht dir, eine Website so zu gestalten, dass sie für eine bestimmte Zielgruppe oder Region ansprechender und passender ist, unter Berücksichtigung von geografischem Standort, Sprache und kulturellen Vorlieben.

Ein Beispiel hierfür ist die Anpassung der Netflix-Website in verschiedenen Ländern. In Deutschland zeigt die Netflix-Seite (netflix.de) Inhalte auf Deutsch und präsentiert Serien und Filme, die im deutschen Markt beliebt sind. In Japan hingegen (netflix.jp) werden Inhalte auf Japanisch angezeigt, und es gibt eine große Auswahl an Anime-Serien, die den lokalen Vorlieben entsprechen.

Die Designs und Werbeaktionen variieren ebenfalls, um kulturelle Unterschiede zu berücksichtigen und lokale Vorschriften einzuhalten, wodurch ein maßgeschneidertes Erlebnis für die Nutzer in jedem Markt geschaffen wird.

Natürlich ist Netflix ein extremes Beispiel, und oft möchtest du nur einige Aspekte deiner Seiten ändern, um sie für lokale Besucher relevanter und ansprechender zu gestalten.

Vor der Einführungder nativen Localisation

Langjährige Webflow-Nutzer kennen dieses Problem: Bis Oktober 2023 konnten Webflow-Websites nur auf sehr komplizierte Weise in mehreren Sprachen verfügbar gemacht werden. Manuelle Workarounds oder teure externe Tools mussten verwendet werden, um beispielsweise eine deutsche Website auch auf Englisch nutzbar zu machen.

Webflow setzt dem endlich ein Ende und startet im Oktober 2023 das neue Lokalisierungs-Feature. Aber wer denkt, dass Lokalisierung einfach nur Mehrsprachigkeit bedeutet, liegt falsch.

Das Webflow-Team geht einige Schritte weiter und liefert:

  • Einen nativen Sprachwechsler
  • Übersetzungen für statische und CMS-basierte Seiten
  • Automatische Übersetzungen aller Inhalte (mit anschließender manueller Bearbeitung)
  • Möglichkeit, Bilder und Inhalte je nach Sprache zu variieren
  • Alt-Tags und Metadaten können für alle Sprachen detailliert eingestellt werden
  • Unterverzeichnisse bieten lokale URLs
  • Bedingte Sichtbarkeit von Elementen basierend auf der Sprache
  • Anpassbare Stile für verschiedene Sprachen (nur Enterprise)
  • Einfaches Umschalten zwischen Sprachen im Designer
  • Keine Notwendigkeit mehr, zwischen Plattformen/Tools zu wechseln
  • Sprachspezifische URLs und hreflang-Tags werden zur automatischen Sitemap hinzugefügt

Was bringt dir eine mehrsprachige Website?

Natürlich klingt das Argument, dass mehr Menschen die Website konsumieren können, gut, aber Mehrsprachigkeit bringt auch zusätzliche Kosten und Aufwand mit sich.

Dennoch sprechen viele Gründe für eine Mehrsprachige Website:

  1. Erweiterte Reichweite: Durch die Ansprache eines internationalen Publikums kann deine Website von deutlich mehr Menschen konsumiert werden. Die Fähigkeit, eine größere Kundenbasis anzuziehen, nimmt zu. Mehrsprachigkeit macht auch Sinn, wenn es um die Ansprache von Nicht-Muttersprachlern im eigenen Land geht.
  2. Lokale SEO-Optimierung: Die erhöhte Reichweite spiegelt sich auch in den SEO-Ergebnissen wider. Durch die Indexierung in verschiedenen Sprachen kann der gezeigte Inhalt besser ranken. Keywords, die in einer Sprache stark umkämpft sind, können in anderen Sprachen ein grünes Feld sein.
  3. Wettbewerbsvorteil durch UX: Eine Website mit mehreren Sprachen sticht automatisch aus der Konkurrenz hervor, die darauf keinen Wert legt. Dies erhöht die Wahrnehmung bei den Kunden und möglicherweise auch das Markenimage.
  4. Höhere Konversionsraten: Durch die steigende Benutzerfreundlichkeit und die Zunahme potenzieller Website-Besucher kann auch deine Konversionsrate steigen.
  5. Globaler Marktzugang: Eine mehrsprachige Website dient als Tor zur Erschließung neuer internationaler Märkte. In einigen Fällen ist es sogar zwingend erforderlich, eine Website in der lokalen Sprache zu haben, um den Marktzugang zu erhalten.

Ob du deine Website auf mehreren Sprachen nutzbar machen solltest und auf welchen, entscheidet am Ende aber deine Zielgruppe und dein Markt.

Was kostet Localisation?

Die Preise hängen von den gewünschten Funktionen, so wie vom Umfang ab. Derzeit gibt es drei Preismodelle: Essential, Advanced und Enterprise.

  • Essential Plan kostet 9 $ pro Lokal und Monat und umfasst:
    • Bis zu 3 Lokale
    • Maschinelle Übersetzung
    • CMS-Lokalisierung
    • Lokalisierung statischer Seiten
    • Lokalisierte SEO
  • Advanced Plan kostet 29 $ pro Lokal und Monat und enthält alle oben genannten Funktionen sowie:
    • Bis zu 5 Lokale
    • Asset-Lokalisierung
    • Lokalisierte URLs
    • Automatische Besucherweiterleitung
  • Enterprise Plan hat keinen offen kommunizierten Preis und wird individuell mit dem Webflow-Vertriebsteam besprochen. Er enthält alle oben genannten Funktionen und zusätzlich:
    • Anpassbare Anzahl von Lokalen
    • Stil-Lokalisierung
    • Anpassbare Element-Sichtbarkeit
    • Enterprise-Skalierung
    • Vollständig integriert mit Webflow Enterprise

Insgesamt kann man sagen, dass Mehrsprachigkeit durch Localisation deutlich günstiger geworden ist. Die Preise von Drittanbietern wie Weglot übersteigen die von Webflow in der Regel.

Wie kannst du die Webflow-Lokalisierung nutzen?

Ein bisschen versteckt in den Website-Einstellungen im Webflow Designer gibt es den neuen Webflow-Lokalisierungs-Button. Sobald aktiviert, kannst du hier Sprachen hinzufügen. Wenn eine neue Sprache hinzugefügt wird, kannst du auch den Anzeigenamen und das Unterverzeichnis für die neue Sprache direkt festlegen.

Lokale hinzufügen

Gehe zum Einstellungen-Panel > Lokalisierung, um deine Lokale einzurichten. Zuerst musst du das primäre Lokal festlegen, später kannst du weitere Lokale hinzufügen.

Zum Einrichten eines Lokals müssen drei Dinge bestimmt werden:

  1. Anzeigename: Dieser wird im Lokalauswähler angezeigt, wenn er für Besucher sichtbar ist.
  2. Unterverzeichnis: Das Unterverzeichnis (Lokal-Slug) wird automatisch gemäß dem internationalen Ländercode gesetzt, kann aber angepasst werden (Mit Advanced Plan)
  3. Veröffentlichungsstatus: Du kannst festlegen, ob Inhalte im primären Lokal veröffentlicht werden, aber nicht in den sekundären.

Zugriff auf Lokale im Webflow Designer

Nach dem Einrichten der Lokale kannst du im Webflow Designer auf sie zugreifen. Ein neues Dropdown-Menü wird zum oberen Menü hinzugefügt, um zwischen den Lokalen zu wechseln und sie zu bearbeiten. Alle Lokale sind im Design-, Bearbeitungs- oder Vorschaumodus verfügbar.

Inhalte und Stile anpassen

Nachdem du das sekundäre Lokal im Designer ausgewählt hast, kannst du Inhalte ändern, die nur für dieses Lokal gelten. Hier sind einige Anpassungen, die du vornehmen kannst:

  1. Text bearbeiten: Klicke auf den Text und passe ihn an das Lokal an.
  2. Assets anpassen: Passe Assets an oder lade neue hoch. Denke auch daran, Alt-Texte zu lokalisieren.
  3. Benutzer routing: Leitet deine Besucher automatisch zum richtigen Locale und ihrer Sprache weiter (Nur im Advanced Plan)
  4. Element-Sichtbarkeit: Passe die Sichtbarkeit von Elementen an, um sie in verschiedenen Lokalen anzuzeigen oder zu verbergen. (Nur im Enterprise Plan)

Lokalisierung von CMS Collections

Wenn du eine Collection erstellst, werden deren Struktur und Felder über alle Lokale hinweg geteilt.

Um Inhalte für eine andere Sprache zu ändern, wählst du genauso wie auf den Statischen Seiten im Dropdown oben Links das Locale aus. Dann kannst du entweder die maschinelle Übersetzung nutzen oder Inhalte manuell ändern.

Lokalisierung von Seiteneinstellungen

Webflow unterstützt auch die Lokalisierung von SEO-, OG- und Seiteneinstellungen, was bedeutet, dass sie in verschiedenen Lokalen unterschiedlich sein können.

Um SEO- und Open-Graph-Einstellungen zu ändern, wähle ein Lokal aus, öffne das Seitenpanel, klicke auf das Zahnrad-Symbol, um die Einstellungen zu öffnen, und bearbeite die Einstellungen. Sie werden nur auf Lokal-Ebene gespeichert.

Fazit

Webflow Localisation macht die Verwaltung mehrsprachiger Websites in Webflow zu einem nahtlosen und effizienten Prozess. Ebenfalls sind die Preise deutlich günstiger, als die von Drittanbietern wie Weglot.

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